Weiss gestartet – weiss beendet, so könnte man eine kürzest Zusammenfassung der Winter-
transportübung schreiben. Das wäre dem Anlass nicht gerecht geworden und nicht nur zu billig, sondern schlicht und einfach geizig und faul ausgefallen. Deshalb schrieb ich den folgenden Bericht:
Strömender Regen begleitete die Übungsleitung während der Fahrzeugfassung am Donnerstag-nachmittag, und keiner von uns beiden hätte gedacht, dass die zu fassenden Fz am Freitag mit ca. 5-8 cm Schnee bedeckt sein werden. Beim Übungsstart am Freitag drehte ein oranger Unimog einsam seine Runden auf dem Areal LBRO und befreite Plätze und Strassen von der weissen Pracht. Die Teilnehmenden des Schneehasen waren warm eingekleidet eingetroffen und angesichts der Temperaturvorhersage für den Samstag war das sicher richtig.
Die Fassung der Fz zog sich in die Länge, einerseits weil die Fahrzeuge und deren Dächer vorbildlich vom Schnee befreit werden mussten, andererseits weil etliche Werkstattbesuche wegen nicht funktionierender Scheibenwischer (durchgebrannte Sicherung), schlecht startenden Motoren und markant zu wenig Luft in der Bereifung, nötig waren.
Schlussendlich machte sich die muntere Schar von 20 Personen mit 10 Fahrzeugen (7 Lkws und 3 MB G 300) auf den Weg Richtung Ricken, Linthebene, Sargans und ins Bündnerland auf nach Splügen, wo der Mittagshalt geplant war. Im Talrestaurant des Skigebietes wurden wir bestens verpflegt und konnten uns für den Nachmittag stärken. Geplant war eigentlich ein Besuch auf dem WPL Hinterrhein, wo Mann nach Motorfahrerlust das Fahren auf Schnee mit und ohne Ketten abseits der Öffentlichkeit hätte üben dürfen. Hätte, sollte, wollte usw. – ausser Spesen nix gewesen. Zwei Tage vor dem Anlass wurde uns die Benützung wegen Schiessübungen untersagt und so kam die Ersatzfahrstrecke ins höchste, ganzjährig bewohnte Dorf Europas, nach Juf GR auf 2126 m ü. M zum Zuge. Ab Avers Cresta war dann Kettenpflicht für die Lkws angesagt und die Chauffeure haben es wirklich geschätzt, endlich wieder einmal mit Schneeketten im Einsatz unterwegs sein zu können. Selbstverständlich wurde in Juf auch die lokale Wirtschaft unterstützt, und der Zvieri eingenommen. Juf ist eine «Sackgasse», darum hiess es zuerst zurück hinunter ins Tal und danach hinauf nach Sufers, wo wir im Hotel Seeblick fein verpflegt wurden und bestens genächtigt haben.
Ein währschaftes Frühstücksbuffet stärkte alle für den eiskalten Start bei stahlblauem Himmel und bei -15°C in den Tag . Die Kälte bekam aber nicht allen Fz gut, machte es doch aus einigen Iveco eher «i wett go». Bei den meisten der unwilligen Fz genügte das Überbrücken durch einen anderen Lkw, nur einer weigerte sich standhaft gegen jede Unterstützung beim Anlassen. So musste wie schon im Vorjahr der Pannendienst aufgeboten werden. Und auch dieser hat es erst mit «sieben Flüchen» und einem bärenstarken Booster nach 15-20 Minuten geschafft, den Motor zu starten. So sind einige Crews die geplante Strecke über die Lenzerheide nach Chur, andere auf direktem Weg zum Tankstopp auf den Rossboden gefahren und weiter zum Mittagessen in Jenaz im Prättigau, während die beiden letzten Fahrzeuge zeitbedingt auf den Abstecher nach Jenaz verzichteten und sich anderweitig verpflegen mussten. Ein Déjà-vu wie schon 2023 am Schneehasen…
Die Rückfahrt ab Jenaz wurde in Richtung St. Galler Rheintal in Angriff genommen, um in Altstätten nochmals eine Passfahrt über den Ruppen nach Trogen in Angriff zu nehmen. In den oberen Abschnitten und den schattigen Stellen Richtung Trogen und weiter nach Speicher, waren da und dort schneebedeckte Stellen, die aber mit gebührender Vorsicht auch ohne Schneeketten gut befahren werden konnten. So wurde die Homebase in Bronschhofen wieder erreicht. Auf Grund der Kälte war Waschen ausnahmsweise nicht möglich, aber es galt Scheiben, Rückblickspiegel, Lampen und Rückstrahler sowie das Innere der Kabine zu säubern und auf diese Weise eine bestmögliche Rückgabe zu machen. Kurz vor 18 Uhr konnten die sehr zufriedenen Teilnehmenden glücklich, aber auch müde ins wohlverdiente Wochenende entlassen werden.
Markus Brasser