Wetterprognosen, die der Übungsleitung ein ungutes Bauchgefühl verursacht haben, waren der Einstieg in die diesjährige, zweitägige Gebirgsfahrübung. Dauerregen und eine Schneefallgrenze um die 1500m waren angekündigt, und dies bei geplanten zu erreichenden Höhen bis 2312m. Nun denn, die 18 Teilnehmenden waren voller Vorfreude und mit grossen Erwartungen in Bronschhofen eingerückt. Der guten Stimmung taten die Prognosen keinen Abbruch. Und Prognosen sind ja bekanntlich Vorhersagen und in diesem Wort kommt «Sage», also Märchen vor…
Der Übungsleiter Markus Egger begrüsste die Teilnehmenden und gab viele Informationen preis. Und noch viel mehr Dokumente wurden «an den Mann» gebracht, eine Dokumentation, die am Übungsschluss einstimmig als «kaum mehr zu übertreffen» gelobt worden ist. Es wurden zwei Gruppen gebildet, welche die zwei Tage zusammen unterwegs waren. Bei der Fassung wurde konzentriert gearbeitet, Scheiben wurden gereinigt, Schneeketten wurden geprüft, die Bedienung der Untersetzung und der Sperren auf Platz nochmals angewendet, bevor sich die muntere Schar auf den Weg machte.
Durch das Toggenburg und über die vordere Höhi wurde Amden und der Walensee erreicht, an dessen Gestaden der Znünihalt erfolgte. Anschliessend wurde via Autobahn Reichenau bzw. Domat-Ems erreicht, wo es dann erstmals so richtig ins Gelände ging. Via die Domat-Emser Maiensässe wurde gut 900 Höhenmeter weiter oben Feldis angesteuert, bevor es hinunter Richtung Domleschg ging, wo im Restaurant Scalottas Scharans ein wunderbares Mittagessen auf die Teilnehmer wartete. Die Weiterreise führt von dort via Solisbrücke und Stierva – Mon hinauf ins Skigebiet von Savognin, wo in dichtem Nebel der Kulminationspunkt auf 2153m überquert und die Talfahrt nach Savognin auf der rechten Talseite des Val Nandro in Angriff genommen wurde. Anschliessend ging es via Langlaufloipe nach Rona, wo wieder auf asphaltierten Strassen über den Julier bis nach Morteratsch am Fusse des Berninapass zum Übernachtungsort gefahren wurde. Dort wartete ein feiner Dreigänger auf die hungrigen Gebirgsfahrer, bevor das Rauschen der Ova da Morteratsch die Teilnehmenden in den Schlaf begleitete.
Ein feines Frühstücksbüffet stärkte die Mannen für die Weiterreise. Draussen war es kühl geworden und in den Höhen war Schnee ersichtlich, aber lange nicht das was man anhand der Vorhersage zu befürchten hatte. So viel zum Thema «Sagen». In weiten Bereichen der Loipe des Engadin Skimarathons folgend wurde der Boxenstopp in S-Chanf angesteuert, wo auch die Mercedes ihre Diesel-Mahlzeit erhielten. Auf der Strasse wurde dann der Albulapass erreicht, ein Novum für die GMMO. Dort oben auf 2312m war die Strasse leicht weiss und stellenweise auch angefroren. Trotzdem hielten die Mannen tapfer für ein Gruppenbild im leichten Schneegestöber und bei bissigem Wind hin. Der normalen Strasse folgend führte die Route weiter nach Alvaneu und hinüber in die Landschaft Davos, wo ein letztes pièce de résistance auf die Chauffeure wartete: Die Bergfahrt hinauf auf die Clavadeler Alp mitten im Skigebiert Jakobshorn und dann die Talfahrt hinunter nach Davos via Skipiste bis zur Ischalp und dann auf der Schlittelbahn hinunter zum Talboden. In Frauenkirch wartete im Landhuus ein währschafter Maluns mit Alpkäse und Apfelmus auf die Teilnehmenden.
Anschliessend war ein gemeinsamer Besuch auf dem Grab unseres im Dezember viel zu früh verstorbenen Vorstandskameraden auf dem Waldfriedhof angesagt, bevor die Heimreise nach Bronschhofen in Angriff genommen wurde. So viel Geländefahren gibt dreckige Autos, aber das Vorreinigen im kräftigem Toggenburger Regen hat uns die Arbeit sehr erleichtert. Trotzdem gab es einiges zu reinigen, und sogar eine tote Maus wurde aus dem Radkasten gespült. Schlussendlich konnten die Fz in einwandfreiem Zustand parkiert und eine zufriedene Teilnehmerschar ins wohlverdiente Restwochenende entlassen werden.
Markus Brasser