19.08.2022 – Sommertransportübung 2022

Ein mit schweren Regenwolken verhangener Himmel erwartete die muntere Schar im ALC Bronschhofen zur Trainingsfahrt über diverse Alpenpässe. Selbst die Wetterprognosen für die beiden Tage kündeten Starkregen im Wechsel mit Dauerregen an.
Trotz unbändiger Freude über die selber gemachte Los – Ziehung des Steyr-Oldies zögerte ein Glücklicher keine Sekunde und ergriff das Angebot eines Tausches auf einen Mercedes G 300 ohne Umschweife. In diesem Zusammenhang muss die Frage gestattet sein, warum die zuständige
LBA-Abteilung uns Vereine im Vorfeld immer wieder durch unzählige Wechsel der
Fahrzeug-Zuteilung auch mit alten Steyr beglückt, obwohl in allen ALCs massenweise Fahrzeuge der neuesten Generation die Plätze überfüllen. Gerade auch im Hinblick als Vorbereitung der Fahrer des Trsp Pools, um die geforderten Überführungen meist nur neuer Fahrzeuge zu tätigen, was seit Längerem sogar im Leistungsheft zur Fahrberechtigung nachgewiesen werden muss!
Die 4-köpfige Übungsleitung setzte einmal mehr Massstäbe in Sachen Vorbereitung und Durchführung des Anlasses. Nach all den viel geübten Fassungsroutinen verliessen wir pünktlich nach Tagesbefehl den Motorfahrzeugpark. Unser Hauptaugenmerk bestand darin, die Scheibenwischer von Intervall auf die einzelnen Stufen von langsam bis meist sehr schnell zu wechseln, um sich der fallenden Regenmengen zu erwehren. Nach dem Znünihalt bei Kaffee und Gipfeli in der Raststätte Herrlisberg stiessen wir weiter vor Richtung Innerschweiz mit Ziel in Willisau zum stärkenden Mittagessen. Im Freizeitzentrum Schlossfeld wurden wir mit einem reichhaltigen Salatbuffett, Suppe und Piccata mit Spaghetti Napoli verwöhnt. Ein Dessert mit Vanillecrème rundete das Essen ab.
Nach der Befehlsausgabe starteten alle gemäss Kartenkopien, ergänzt durch zahlreiche Details mit Fotos oder, wer als Beifahrer den QR-Code fotografiert hatte, die Stecke auf seinem Handy verfolgend ans Zwischenziel auf der Grimselpasshöhe bei Sturmböen in Orkanstärke. Für die kurze Fahrt auf der Panoramastrecke ins Berghaus Oberaar mussten wir die durch ein Lichtsignal gesteuerte Durchfahrtszeit genauestens beachten. Die teilweise sehr schmale Durchfahrt forderte besonders die Chauffeure der 6×6 Iveco. Nach dem Zimmerbezug trafen sich die Teilnehmer zu Geschnetzeltem und Rösti und nutzten in der Folge die Zeit zum Plaudern und ungezwungenen Austausch von News oder auch uraltem Motorfahrerlatein. Ein grosses Kompliment an die Crew.
Das reichhaltige Frühstücksbuffett stärkte alle zur Weiterfahrt nach Gletsch im Wallis. Im dichtem Nebel war ich sehr froh über die weissen Strassenmarkierungen kurz nach der Passhöhe, bis ich die Schlussleuchten des vor mir fahrenden Fahrzeuges wieder erblickte. Ab Gletsch bis hinunter nach Oberwald spähten wir immer wieder neugierig auf die Bahngeleise, ob sich nicht eine Nostalgiekomposition der Furka Bergstrecke mit Dampflokomotive dunkle Rauchschwaden ausstossend bewegte. Auch auf den zahlreichen Geleisen im Bahnhof Oberwald wurde leider kein Kessel zur Dampfbildung angeheizt.
Über den Nufenenpass bei wenigen Sonnenstrahlen erreichten wir Airolo, folgten der Autobahn bis zur Raststätte Gotthard Süd für einen Pipihalt. Unglaublich viel Volk von Touristen versperrten uns zuerst den Zugang zum Pissoir, danach zum Kaffeeautomaten und den Gipfeli.
Weiter bis zur Ausfahrt Biasca, anschliessend alles den Wegweisern Lucomagno nach bis zum Mittagessen in Trun. Einige 100m Fussmarsch führten uns ins Café Tschut. Schnipo mundete sicherlich allen vor der letzten Etappe über Flims-Chur und Wildhaus zurück an den Ausgangspunkt.
Das häufige Lachen des Jungmotorfahrers Arnold Eugster liess deutlich erkennen, dass es ihm in spezieller Obhut im Fz des alten Hasen und langjährigen, früheren TL Kurt Bernasconi sehr gut gefiel.
Mit einem kräftigen Applaus bedankten sich die müden, aber zufrieden Motorfahrer vor ihrer individuellen Heimfahrt bei der Übungsleitung Ruedi Bechtiger, Markus Egger, Daniel Knaus und Pascal Naef.
H. Pfenninger