Ein ganztägiger Kurs mit einer Kilometerleistung von weniger als 10km mit 5 Anhängerzügen und zwei Sprintern, etwas vollkommen Neues in der Historie der GMMO. Aber auch wir sind vor Neuem nicht gefeit.
Am 19.09.2020 haben sich insgesamt 23 Teilnehmende, wovon 3 Jungmotorfahrer und 4 Mitarbeitende des ALC-H Aussenstelle Bronschhofen auf dem Log C eingefunden und harrten gespannt, was sich die Übungsleitung da wohl wieder ausgedacht hatte. Nach der Begrüssung und Information zum Ablauf des Tages wurden auch ein paar aktuelle Zahlen zum Standort LBRO und zu den geplanten Ausbauvorhaben genannt. Anschliessend konnten sich die Teilnehmenden in drei Gruppen aufteilen und wurden von den Gruppenleitern zu je einem Arbeitsplatz geführt, wo dann die Ausbildung durchgeführt worden ist.
Es folgte eine ganz kurze theoretische Einführung zum System WLS, zu dessen Geschichte und Vorgängerversion WABRA und auch zu den geplanten Neuerungen welche bereits in der Pipeline sind. Es wurde die Wichtigkeit der «WLS-Bibel» (Kurzbedienungsanleitung 61.051d) explizit genauso erwähnt, wie Hinweise zur eigenen Sicherheit und zur Sicherheit aller weiteren Personen aufgezeigt. Auch ein deutlicher Hinweis zum Vorgehen der einzelnen Schritte und dem erwähnen wie wichtig es ist, dass eine Person das Kommando hat, die andere Person im Fz sitzt und die Anweisungen ausführt, durfte nicht fehlen. Und eben, die «WLS-Bibel» lesen, verstehen und korrekt umsetzen – das zeigte sich im Laufe des Tages mehrfach, dass das nicht so einfach ist wie es hier tönt.
Abrollbehälter vom LKW auf den Boden und zurück auf den LKW – alles easy – oder was? Das vermeintlich einfachste klappte schnell und gut. Aber den Abrollbehälter auf den Anhänger – was hat denn die Übungsleitung da wieder für Ideen? Aber ja, das klappte dann doch auch noch und recht gut. Vielleicht mal ein bisschen zu weit nach hinten oder vorne oder etwas schräg – jä nu…, Hauptsache der Behälter ist drüben oder eben wieder auf den LKW. Vor der Mittagspause noch kurz umrüsten auf ISO-Container, wer hat den diesen Schmarren erfunden? Schon nur den Adapterrahmen sauber ankuppeln hat so manche Herausforderung dargestellt. Aber eben, wenn es nur das wäre. Drum hiess es zuerst mal Mittagspause machen.
Frisch gestärkt und mit neuem Elan wollte man nun der Herausforderung ISO-Container auf den Grund gehen. Vom Boden aufnehmen, ja das geht nach ein paar Versuchen doch noch flott von der Rolle. Aber warum nur soll das Ding auf den Hänger. Da muss man ja saumässig genau hinfahren war die Feststellung der Personen hinter dem Lenkrad. Rauf und runter, rüber auf den Hänger und zurück, mit jedem gelungenen Versuch kam die vermeintliche Routine näher und prompt klemmte mal da und dort etwas. Aber mit sieben Flüchen und einem Hebeisen liessen sich doch alle Situationen meistern. Nur für den Schlusswettbewerb fehlte am Schluss die Zeit, sie war wie im Fluge vergangen. Eine kurze Einweisung auf dem BBC (heisst Betriebsstoff-Betankungs-Container) – und ist nicht mit dem BBC in Gossau zu verwechseln – bildete den Abschluss der Ausbildung. Die Container wurden am Boden deponiert, die Abrollbehälter auf die Zugfahrzeuge verladen und die Anhänger leer angekuppelt und gemäss Anweisung der ALC-Mitarbeitenden parkiert.
In der Schlussbesprechung konnte einerseits für das interessierte und sehr aktive Mitmachen gedankt werden, aber es musste auch festgestellt werden, dass bezüglich Handhabung und Ausführung schon noch «Luft nach oben» vorhanden ist. Diesbezüglich auch der Hinweis, dass im 2021 auch ein WLS-Kurs geplant ist und dieser von den heutigen Teilnehmenden als Aufbaukurs verstanden werden kann.
Mit einem kräftigen Applaus wurde der Übungsleitung für den Kurs und den Mitarbeitenden in Bronschhofen für die tolle und zuvorkommende Zusammenarbeit in all den vergangen Jahren gedankt.
Markus Brasser
